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just me

"Ich sehe keinen Sinn darin, dass wir uns fertigmachen, bloß weil wir offensichtlich ewig geil aufeinander sind."

... Manchmal ist es wahrhaft unmöglich, ihm zu widersprechen ...

morgen schon geht es wieder Richtung Heimat. ...

Noch eine Woche hier und ich platze - abgesehen davon kann ich demnächst ohnehin Privatkonkurs anmelden. Shoppen macht kaum irgendwo so viel Spaß wie hier.
Gestern Abend waren wir wieder zu fünft. Wieder kochen, essen trinken. Um 23 Uhr habe ich mich dann zum Club 2 zurückgezogen (was zu viel ist, ist zu viel, zudem wollte ich mir Alice Schwarzer nicht entgehen lassen - eine der Frauen, die ich (trotz aller sicher berechtigten Kritik) nach wie vor bewundere; humorvoll, sachlich und doch kämpferisch).

Heute zu sechst 4-gängiges Degustationsmenü zu Mittag, zur Verdauung wieder eine Runde bummeln und shoppen (wozu wurden Keditkarten erfunden?).

Um ehrlich zu sein: Es gibt keine bessere Ablenkung von Seelenkater - diese Leichtigkeit, mit der man sich verstrickt in Genuss und Konsum - nur leisten solle man es sich halt können ...

Ich liebe es, dieses dauernde Kommen und Gehen hier. Gestern waren es über den Abend verteilt zehn Menschen, viele brachten etwas zu trinken mit oder eine Kleinigkeit zu essen: Spargel, Bozner Sauce, Tonnato (ohne Vitello), Prosciutto, Melone. Es wird gekocht, gegessen, getrunken, geredet (zweisprachig durcheinander), Neckereien, Geplänkel, (gesellschafts-)politische Diskussionen. Irgendwie erinnert es an eine WG in Studentenzeiten. K. und ich waren die letzten, die übrig blieben, und redeten und redeten und redeten bis 2 Uhr Nachts. Alle außer mir mussten heute wieder früh raus.

Das ist ganz wunderbar - zwischendurch. In meinem Alltag würde mich das wahnsinnig machen und auch jetzt genieße ich es, endlich wieder allein zu sein für wenigstens 1-2 Stunden. Nicht einmal Musik möchte ich laufen lassen, ich genieße die Stille und das Zwitschern der Vögel, kann es mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen, dass diese Art von "überbordendem Leben" meines so viele Jahre lang bestimmt hat.

Sosehr ich das nicht mehr *bin*, ich liebe sie, diese Ausflüge in die Vergangenheit - für wenige Tage bin ich wieder 20+.

Der Süden wird eindeutig überschätzt - wettermäßig zumindest. 23°C, 24°C, 26°C ... und hier dann ganze 10°C. Aber das Fahren hat mir wie immer gut getan, trotz Baustellen und Staus, ich liebe Autofahren bei Sonnenschein, es gibt kaum eine Tätigkeit bei der ich so entspannen kann. Die Gedanken fließen so angenehm ruhig, Erinnerungen kommen und gehen, all die Gefühle, die ich hatte, als ich diese Strecke schon gefahren bin in all den vielen Jahren. Wie ungern ich oft gefahren bin, wie viel Sehnsucht mich zurückhielt und wie oft ich geflüchtet bin mit Taschentuchpackungen auf dem Beifahrersitz. Diesmal war es nichts von beidem und umso ungehinderter konnten die Erinnerungen sich breit machen.

Hier empfangen worden mit Champagner und Tapas, ein netter Abend in einer feinen kleinen Runde. Ich wünschte nur, er wäre mir nicht so vertraut, so nah, würde gerne ein Stück dieser Wärme tauschen gegen ein bisschen mehr Hitze und Leidenschaft, ein bisschen mehr brennendes Begehren, doch auch das ist alles schon so scheinbar unendlich weit entfernt.

1 Woche Urlaub = 1 Woche Regen.

So habe ich mir das nicht vorgestellt.
Egal: Klingt nach schlafen, essen, lesen, Whirlpool und verwöhnen lassen. Auch das kann ich mehr als nur gut brauchen.

Jaja, ich weiß, das klingt so, als würde ich mich in meinem Job nicht so wirklich wohl fühlen, aber wenn man bedenkt, dass ich ewig schon keinen richtigen Urlaub hatte, dann relativiert das das wieder.

Gut, eine Woche ist nicht die Welt, aber das ist ja nur ein kurze Pause vor dem *eigentlichen* Urlaub.

Jedenfalls fühlt es sich gut an, verdammt gut. Ich bin so richtig angenehm müde, die Augen tränen, wenn ich gähne, aber die Schwere ist weg. 1-2-3 Tage hier, solange, bis ich mich in der Stimmung fühle zu fahren. Es muss stimmen, muss "aus dem Bauch raus" kommen, sind dafür auch nur 6,5 Stunden.

Zudem schaffe ich es endlich einmal klar zu sein, vor allem mit mir selbst. Die Angst hat sich verabschiedet (ich weiß, vermutlich macht sie nur einen Spaziergang um den Block, aber das ist schon etwas).

Ich bin aufbrausend, auch wenn es besondere Anlässe braucht, damit man mir das auch anmerkt. In den Bereichen, in denen ich "funktionieren" muss, habe ich mich meist extrem gut im Griff.
Dennoch: Ich bin aufbrausend. Die Menschen, die mich gut kennen, die mir nahe sind, wissen das. Ich mag es nicht, aber kann es nicht ändern.

Lustig an mir selbst finde ich meinen Drang dazu, mir immer wieder "deadlines" zu setzen und die ständigen Vorsätze, bestimmten Menschen gewisse Dinge "NIE" zu verzeihen. Ich könnte mich als großherzigen Menschen bezeichnen, letztendlich bin ich wohl einfach nur inkonsequent und etwas in mir beneidet die Menschen, die das können -

Türen zuknallen, sich umdrehen und gehen.

Wende ich mich Menschen nicht mehr zu, ist der Grund immer nur Gleichgültigkeit. Und die erreiche ich nicht dadurch, dass mich jemand gekränkt, getroffen, verletzt hat, sondern nur dadurch, dass Menschen beginnen, mich zu langweilen. Es ist nie das Erschütternde, das mich abschreckt, es ist immer nur die Berechenbarkeit (im Positiven wie im Negativen).

Menschen, die mich über lange Zeit nicht mehr überraschen (können) sind die Einzigen, die "fade-outs" in Beziehungen bei mir verursachen. und es sind immer nur "fade-outs", die einen Bruch möglich machen ...

Wenn G. krank ist, hat C. nicht das Recht, sich im Ausland aufzuhalten, das war so nicht ausgemacht.

ich bin wieder mit meinem eigenen Router online. Allerdings wechsle ich derzeit meine IPs fast schon öfter als andere ihre Unterhosen, wie mir scheint. :)

Mittlerweile kann ich mich zumindest über die Kundenfreundlichkeit der Mitarbeiter nicht mehr beschweren. Entzückende junge Herren, die schon begeistert zu sein scheinen, dass es Menschen gibt, die wissen, wie sie auf ihren Router zugreifen können. Ich werte das jetzt nicht als Sexismus, sondern freue mich einfach - ist schließlich auch eine Möglichkeit.

Ich wäre ja heute in absoluter Quassellaune und es brennt mir so unter den Nägeln auch privateres zu erzählen, doch da ist immer noch eine kleine Sperre, die mehrere Ursachen hat, die sich nicht einmal mir vollständig erschließen, wie mir scheint.

Jetzt feire ich mal die erfolgreich absolvierte x. Etappe meines UPC-Abenteuers seit Dezember mit einem Glas Prosecco.

Prost!

 

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