... aber nicht beschäftigt genug, um nicht auch noch ganz kurz die Zeit dafür zu finden, cellini zu beneiden. ;)
"Die Fremde", schreibt einer der wenigen Menschen, die derzeit Einlass erhalten in meine Muschel, vielleicht weil er sosehr M e n s c h ist, ich ihn sosehr als Menschen empfinde wie derzeit kaum einen Mann sonst, vielleicht weil er etwas von dem Gleichgesinnten an sich hat, von dem Kristeva schreibt ...
"Die Fremde, der Fremde", schreibt er, "kommt sich selbst näher in der Berührung, die ein Blick sein kann oder Buch oder ein Touch me Haut-an-Haut, June , Tucholsky hat in einem Gedicht dem Ausdruck verliehen. Es ist zwar melancholisch und doch schwingt bei mir da eine wenig Hoffnung mit."
am frühen Morgen,
wenn du am Bahnhof stehst
mit deinen Sorgen:
da zeigt die Stadt
dir asphaltglatt
im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? vielleicht dein Lebensglück...
vorbei, verweht, nie wieder.
Du gehst dein Leben lang
auf tausend Straßen;
du siehst auf deinem Gang, die
dich vergaßen.
Ein Auge winkt,
die Seele klingt;
du hast's gefunden,
nur für Sekunden...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück...
Vorbei, verweht, nie wieder.
Du mußt auf deinem Gang
durch Städte wandern;
siehst einen Pulsschlag lang
den fremden Andern.
Es kann ein Feind sein,
es kann ein Freund sein,
es kann im Kampfe dein
Genosse sein.
Er sieht hinüber
und zieht vorüber ...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das?
Von der großen Menschheit ein Stück!
Vorbei, verweht, nie wieder.
"Die Fremde, der Fremde", schreibt er, "kommt sich selbst näher in der Berührung, die ein Blick sein kann oder Buch oder ein Touch me Haut-an-Haut, June , Tucholsky hat in einem Gedicht dem Ausdruck verliehen. Es ist zwar melancholisch und doch schwingt bei mir da eine wenig Hoffnung mit."
Augen in der Großstadt
Wenn du zur Arbeit gehstam frühen Morgen,
wenn du am Bahnhof stehst
mit deinen Sorgen:
da zeigt die Stadt
dir asphaltglatt
im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? vielleicht dein Lebensglück...
vorbei, verweht, nie wieder.
Du gehst dein Leben lang
auf tausend Straßen;
du siehst auf deinem Gang, die
dich vergaßen.
Ein Auge winkt,
die Seele klingt;
du hast's gefunden,
nur für Sekunden...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück...
Vorbei, verweht, nie wieder.
Du mußt auf deinem Gang
durch Städte wandern;
siehst einen Pulsschlag lang
den fremden Andern.
Es kann ein Feind sein,
es kann ein Freund sein,
es kann im Kampfe dein
Genosse sein.
Er sieht hinüber
und zieht vorüber ...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das?
Von der großen Menschheit ein Stück!
Vorbei, verweht, nie wieder.
Frei von Bindungen zu den Seinen, fühlt sich der Fremde "vollkommen frei". In ihrer Absolutheit trägt diese Freiheit freilich den Namen Einsamkeit. Ohne Nutzen oder Begrenzung, ist sie äußerster Verdruss oder äußerste Verfügbarkeit. So wie der Zustand der Schwerelosigkeit bei den Astronauten, zerstört die einsame Freiheit - ohne andere - die Muskeln, die Knochen und das Blut.
Frei verfügbar, von allem befreit, hat der Fremde nichts und ist nichts.
Aber er ist befreit für das Absolute, wenn denn ein Absolutes ihn erwählen könnte.
"Einsamkeit" ist vielleicht das einzige Wort, das keine Bedeutung hat. Ohne anderes und anderen, ohne Bezug, erträgt sie die Differenz nicht, die allein Bedeutung schafft.
Niemand kennt die Leidenschaft der Einsamkeit besser als der Fremde: Im Glauben sie gewählt zu haben, um zu genießen, oder sie eingegangen zu sein, um daran zu leiden, verkümmert er plötzlich in einer Leidenschaft der Gleichgültigkeit, die manchmal zwar berauschend, unwiderruflich ohne Gleichgesinnte bleibt.
Darin liegt sein Paradox: Der Fremde will allein sein, aber mit Gleichgesinnten, nur ist kein Gleichgesinnter bereit, sich mit ihm an dem gleißenden Ort seines Alleinseins zusammen zutun. Die einzigen Komplizen wären die Mitglieder einer Gemeinschaft, deren Gleichförmigkeit und Einfachheit ihn abstoßen, während ihn andererseits das Fehlen gleichgesinnter erlesener Geister unwiderruflich auf die eigene Verlassenheit verweist.
Aus: Julia Kristeva "Fremde sind wir uns selbst".
.....
Schnitt
....
man könnte den chat als eine art hades betrachten, in den ein orpheus hinabsteigt, um nach seiner eurydike zu suchen, nur dass ihm von anfang an bewusst ist, dass es nur eurydike look-a-likes sind ... [diadorim]
Frei verfügbar, von allem befreit, hat der Fremde nichts und ist nichts.
Aber er ist befreit für das Absolute, wenn denn ein Absolutes ihn erwählen könnte.
"Einsamkeit" ist vielleicht das einzige Wort, das keine Bedeutung hat. Ohne anderes und anderen, ohne Bezug, erträgt sie die Differenz nicht, die allein Bedeutung schafft.
Niemand kennt die Leidenschaft der Einsamkeit besser als der Fremde: Im Glauben sie gewählt zu haben, um zu genießen, oder sie eingegangen zu sein, um daran zu leiden, verkümmert er plötzlich in einer Leidenschaft der Gleichgültigkeit, die manchmal zwar berauschend, unwiderruflich ohne Gleichgesinnte bleibt.
Darin liegt sein Paradox: Der Fremde will allein sein, aber mit Gleichgesinnten, nur ist kein Gleichgesinnter bereit, sich mit ihm an dem gleißenden Ort seines Alleinseins zusammen zutun. Die einzigen Komplizen wären die Mitglieder einer Gemeinschaft, deren Gleichförmigkeit und Einfachheit ihn abstoßen, während ihn andererseits das Fehlen gleichgesinnter erlesener Geister unwiderruflich auf die eigene Verlassenheit verweist.
Aus: Julia Kristeva "Fremde sind wir uns selbst".
.....
Schnitt
....
man könnte den chat als eine art hades betrachten, in den ein orpheus hinabsteigt, um nach seiner eurydike zu suchen, nur dass ihm von anfang an bewusst ist, dass es nur eurydike look-a-likes sind ... [diadorim]
june - am Donnerstag, 19. Februar 2009, 13:53 - Rubrik: querverweise
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Nein, ich bin nicht frei, aber zumindest HABE ich frei, mir frei(heit) genommen - und das allein ist schon ein gutes Gefühl.
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Andersrum gedacht, denke ich, weil sich bei mir Gedanken immer eine ganze Weile im Kopf einen Tanzsaal einrichten und Feste feiern, bevor sie wieder in ihren Winkel verschwinden - also andersrum gedacht:
Vielleicht wäre es leichter, wäre Sexismus wirklich genetisch bedingt, vielleicht wäre es bequemer wie damals noch Oma (allerdings nur eine meiner Großmütter) tatsächlich fest daran glauben zu können, dass Männer halt "so" sind.
In diesem "so" schwang je nach Kontext Resignation mit oder Amüsement, manchmal auch Befriedigung oder Spott, niemals jedoch Zorn oder Auflehnung.
Oma hatte zur Kenntnis genommen: SO funktionieren Männer, so wurden sie von der Natur (oder vom Herrgott) gebaut und "da kann man halt nichts machen".
Ich stelle mir vor, ich könnte in einer omaartigen Intensität glauben, es wäre ein Naturgesetz, dass Männer zum Beispiel solange sie um eine Frau werben, Respekt, Einfühlsamkeit, echtes Interesse vortäuschen, so wie Pfaue ein Rad schlagen, ganz ohne bewusste Täuschung, ohne Arglist, gezwungenermaßen einem Programm folgend und ebenso unvermeidlich nach erfolgter Eroberung das Interesse schwindet, vor allem an der Person, an der Persönlichkeit, an den Gedanken der Eroberten und einem "Nicht-für-voll-nehmen" weicht.
Noch besser wäre es natürlich, wäre das auch in meinem Programm so verankert, dass es keine Irritation hervorrufen würde, erst recht keine Enttäuschung, keine Verletzung, keinen Schmerz, keine Trauer, keine Wut - vor allem keine Fragen.
"Ist halt so. Da kann man nichts machen."
Vielleicht ist das einzige Problem mit diesem genetischen Programm das, dass da wer wirklich gepfuscht hat. Das läuft so ganz und gar nicht smooth. Ein Systemabsturz nach dem nächsten.
Für die VertreterInnen des Intelligent Design unter uns müsste ich jetzt die These in den Raum stellen, dass Gott besser auf das Update warten hätte sollen, bevor er die Maschine in Gang setzte (weiterführende These: Gott hat zumindest Bill Gates tatsächlich nach seinem Ebenbild geschaffen).
Und auch von der Evolution war es ziemlicher Pfusch Wesen durchkommen zu lassen, bei denen zwar zweifelhaft ist, ob sie überhaupt über so etwas wie einen freien Willen verfügen, die sich aber dennoch mit ihrem angeborenen Programm nicht anfreunden können und ständig Unmengen an Energie im Infight mit selbigem vergeuden.
Na gut, manchmal schafft es der eine Teil der Menschheit leichter, sich damit zu arrangieren, dann wieder der andere. Traditionell ist der Teil meist bockiger dem anzugehören ich die Ehre habe.
Es wäre jedenfalls eine ruhigere Welt (auch Omas Welt war - vom Krieg mal abgesehen - eine sehr ruhige) und sollte Wahnsinn wirklich in gewisser Weise etwas damit zu tun haben:
Wahnsinn ist die Verzweiflung darüber,
dass die Welt nicht anders ist.
Wahnsinn ist das Wissen darum,
dass die Welt auch anders existiert.
könnten wir den Großteil der Seelenklemptner auch in Frühpension schicken.
(Das Zitat stammt von einer namenlosen Frau, deren Geschichte soweit sie bekannt ist bei Eva-Maria Knapp in "WAHN und SINN" nachgelesen werden kann.)
PS: Irgendwo unterwegs hab ich in letzter Zeit meine Libido verloren. Sollte jemand eine irgendwo rumliegen sehen wäre es nett, er würde sie bei mir abgeben.
Vielleicht wäre es leichter, wäre Sexismus wirklich genetisch bedingt, vielleicht wäre es bequemer wie damals noch Oma (allerdings nur eine meiner Großmütter) tatsächlich fest daran glauben zu können, dass Männer halt "so" sind.
In diesem "so" schwang je nach Kontext Resignation mit oder Amüsement, manchmal auch Befriedigung oder Spott, niemals jedoch Zorn oder Auflehnung.
Oma hatte zur Kenntnis genommen: SO funktionieren Männer, so wurden sie von der Natur (oder vom Herrgott) gebaut und "da kann man halt nichts machen".
Ich stelle mir vor, ich könnte in einer omaartigen Intensität glauben, es wäre ein Naturgesetz, dass Männer zum Beispiel solange sie um eine Frau werben, Respekt, Einfühlsamkeit, echtes Interesse vortäuschen, so wie Pfaue ein Rad schlagen, ganz ohne bewusste Täuschung, ohne Arglist, gezwungenermaßen einem Programm folgend und ebenso unvermeidlich nach erfolgter Eroberung das Interesse schwindet, vor allem an der Person, an der Persönlichkeit, an den Gedanken der Eroberten und einem "Nicht-für-voll-nehmen" weicht.
Noch besser wäre es natürlich, wäre das auch in meinem Programm so verankert, dass es keine Irritation hervorrufen würde, erst recht keine Enttäuschung, keine Verletzung, keinen Schmerz, keine Trauer, keine Wut - vor allem keine Fragen.
"Ist halt so. Da kann man nichts machen."
Vielleicht ist das einzige Problem mit diesem genetischen Programm das, dass da wer wirklich gepfuscht hat. Das läuft so ganz und gar nicht smooth. Ein Systemabsturz nach dem nächsten.
Für die VertreterInnen des Intelligent Design unter uns müsste ich jetzt die These in den Raum stellen, dass Gott besser auf das Update warten hätte sollen, bevor er die Maschine in Gang setzte (weiterführende These: Gott hat zumindest Bill Gates tatsächlich nach seinem Ebenbild geschaffen).
Und auch von der Evolution war es ziemlicher Pfusch Wesen durchkommen zu lassen, bei denen zwar zweifelhaft ist, ob sie überhaupt über so etwas wie einen freien Willen verfügen, die sich aber dennoch mit ihrem angeborenen Programm nicht anfreunden können und ständig Unmengen an Energie im Infight mit selbigem vergeuden.
Na gut, manchmal schafft es der eine Teil der Menschheit leichter, sich damit zu arrangieren, dann wieder der andere. Traditionell ist der Teil meist bockiger dem anzugehören ich die Ehre habe.
Es wäre jedenfalls eine ruhigere Welt (auch Omas Welt war - vom Krieg mal abgesehen - eine sehr ruhige) und sollte Wahnsinn wirklich in gewisser Weise etwas damit zu tun haben:
dass die Welt nicht anders ist.
Wahnsinn ist das Wissen darum,
dass die Welt auch anders existiert.
könnten wir den Großteil der Seelenklemptner auch in Frühpension schicken.
(Das Zitat stammt von einer namenlosen Frau, deren Geschichte soweit sie bekannt ist bei Eva-Maria Knapp in "WAHN und SINN" nachgelesen werden kann.)
PS: Irgendwo unterwegs hab ich in letzter Zeit meine Libido verloren. Sollte jemand eine irgendwo rumliegen sehen wäre es nett, er würde sie bei mir abgeben.
"Lass uns Fettnäpfchen treten ...." ;)
Ich gebe ja zu, ich bin Anhängerin eines ganzheitlichen Weltbildes im Sinne von Aristoteles oder Goethe. Ich gehe davon aus, dass alle natürlichen Dinge eine materielle Grundlage haben, aber durchaus im Sinne des „Alles in der Natur ist auch materiell“ an Stelle von „Alles in der Natur ist nur materiell“ und habe damit naturgemäß ein Problem mit Ansätzen, die darauf abzielen eine vielschichtige Wirklichkeit platt zu walzen auf eine materielle Teilwirklichkeit.
Wenn die moderne Naturwissenschaft sich allein auf ihr zentrales Dogma beruft, wonach nur das existent und erkennbar ist, was analysiert, gemessen und mathematisch beschrieben, was "objektiviert" werden kann und sie und ihre AnhängerInnen sich auch tatsächlich an dieses Dogma halten, dann ist es nicht viel, das sie aussagen dürften über z.B. genetische Determination menschlichen Verhaltens, denn klare Beweise ist diese Wissenschaft uns bisher schuldig geblieben. Ja, natürlich ist bekannt, wofür das Chromosom 21 verantwortlich ist, doch auch hier ist meines Wissens noch immer nicht die Funktion aller 255 Gene erforscht.
Die Verhaltensgenetik, sprich die verhaltensgenetische Forschung hat in einigen Bereichen errechnet mit wie hoher Wahrscheinlichkeit genetisch beeinflusste (nicht bedingte!) Krankheiten auftreten.
Was klar zu sein scheint ist, dass gewisse genetische Dispositionen das Auftreten gewisser Merkmale oder Krankheitsbilder wahrscheinlicher machen.
Joachim Bauer, auch genetischer Psychologe meint zum Thema menschliche Eigenschaften und Gene: "Wie sich ein Mensch entwickelt, bestimmen die Gene maßgeblich mit. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Denn umgekehrt können tief greifende Erfahrungen auch unsere Erbanlagen beeinflussen – und sogar dauerhaft verändern."
Im Bereich der Hirnforschung gibt es zum Beispiel Studien, die sich damit beschäftigen inwiefern die starke neuronale Vernetzung zwischen Gehirnzentren Eigenschaften wie Neugierde hervorbringen (auch hier sprechen die Forscher davon, dass das so sein KÖNNTE) - dazu kommt jedoch auch noch die tatsächliche Erkenntnis, dass sich das menschliche Gehirn auch nach Abschluss der Embryonalphase grundlegend verändern kann.
Eines sollte damit klar sein: Naturwissenschaftlich fundierte Erkenntnisse bezüglich dessen, was am Verhalten eines Menschen definitiv genetisch vorgegeben ist, gibt es keine, dem aktuellen Stand der Wissenschaft zufolge beeinflussen die Gene das Verhalten und Verhalten, Erfahrungen und Umwelt die Gene, erst recht die angeblich ebenfalls vererbbaren "Epigene".
Das ist sicher ein sehr interessantes Forschungsgebiet, man möge mir jedoch bitte verzeihen, wenn ich die Haare aufstelle und manchmal auch die Krallen ausfahre, wenn man mir mit Hinweis auf die Genetik versucht zu erklären, wie ich notgedrungen als Frau zu sein habe, welche Eigenschaften mir meine Gene als quasi unentrinnbares Schicksal mit auf den Weg geben. Da erlaube ich mir halt dann im Gegenzug auch die eine oder andere Polemik.
Zu dem ebenfalls erwähnten Herrn Smith, wenn der meint, dass "wir uns als frei empfinden, wenn unsere Entscheidungen mit unseren bewussten oder unbewussten Motiven im Einklang stehen." muss ich an
Rousseau denken, der schon sagte: "Die Freiheit eines Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will."
- Und keinesfalls bestreitet Smith den Einfluss von Erziehung und kultureller Prägung auf die Verfeinerung von Gehirnfunktionen.
Mir würden noch viele Punkte einfallen zu dieser Diskussion, aber hier mache ich mal einfach einen Schnitt.
Nachtrag. Sei nett zum Kind, das nützt seinen Genen ;)
Und wer sich wirklich für das Thema Genetische Psychologie interessiert, der kann sich hier auch noch diesen Artikel durchlesen: Genetische-Psychologie (pdf, 1,203 KB)
Ich gebe ja zu, ich bin Anhängerin eines ganzheitlichen Weltbildes im Sinne von Aristoteles oder Goethe. Ich gehe davon aus, dass alle natürlichen Dinge eine materielle Grundlage haben, aber durchaus im Sinne des „Alles in der Natur ist auch materiell“ an Stelle von „Alles in der Natur ist nur materiell“ und habe damit naturgemäß ein Problem mit Ansätzen, die darauf abzielen eine vielschichtige Wirklichkeit platt zu walzen auf eine materielle Teilwirklichkeit.
Wenn die moderne Naturwissenschaft sich allein auf ihr zentrales Dogma beruft, wonach nur das existent und erkennbar ist, was analysiert, gemessen und mathematisch beschrieben, was "objektiviert" werden kann und sie und ihre AnhängerInnen sich auch tatsächlich an dieses Dogma halten, dann ist es nicht viel, das sie aussagen dürften über z.B. genetische Determination menschlichen Verhaltens, denn klare Beweise ist diese Wissenschaft uns bisher schuldig geblieben. Ja, natürlich ist bekannt, wofür das Chromosom 21 verantwortlich ist, doch auch hier ist meines Wissens noch immer nicht die Funktion aller 255 Gene erforscht.
Die Verhaltensgenetik, sprich die verhaltensgenetische Forschung hat in einigen Bereichen errechnet mit wie hoher Wahrscheinlichkeit genetisch beeinflusste (nicht bedingte!) Krankheiten auftreten.
Was klar zu sein scheint ist, dass gewisse genetische Dispositionen das Auftreten gewisser Merkmale oder Krankheitsbilder wahrscheinlicher machen.
Joachim Bauer, auch genetischer Psychologe meint zum Thema menschliche Eigenschaften und Gene: "Wie sich ein Mensch entwickelt, bestimmen die Gene maßgeblich mit. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Denn umgekehrt können tief greifende Erfahrungen auch unsere Erbanlagen beeinflussen – und sogar dauerhaft verändern."
Im Bereich der Hirnforschung gibt es zum Beispiel Studien, die sich damit beschäftigen inwiefern die starke neuronale Vernetzung zwischen Gehirnzentren Eigenschaften wie Neugierde hervorbringen (auch hier sprechen die Forscher davon, dass das so sein KÖNNTE) - dazu kommt jedoch auch noch die tatsächliche Erkenntnis, dass sich das menschliche Gehirn auch nach Abschluss der Embryonalphase grundlegend verändern kann.
Eines sollte damit klar sein: Naturwissenschaftlich fundierte Erkenntnisse bezüglich dessen, was am Verhalten eines Menschen definitiv genetisch vorgegeben ist, gibt es keine, dem aktuellen Stand der Wissenschaft zufolge beeinflussen die Gene das Verhalten und Verhalten, Erfahrungen und Umwelt die Gene, erst recht die angeblich ebenfalls vererbbaren "Epigene".
Das ist sicher ein sehr interessantes Forschungsgebiet, man möge mir jedoch bitte verzeihen, wenn ich die Haare aufstelle und manchmal auch die Krallen ausfahre, wenn man mir mit Hinweis auf die Genetik versucht zu erklären, wie ich notgedrungen als Frau zu sein habe, welche Eigenschaften mir meine Gene als quasi unentrinnbares Schicksal mit auf den Weg geben. Da erlaube ich mir halt dann im Gegenzug auch die eine oder andere Polemik.
Zu dem ebenfalls erwähnten Herrn Smith, wenn der meint, dass "wir uns als frei empfinden, wenn unsere Entscheidungen mit unseren bewussten oder unbewussten Motiven im Einklang stehen." muss ich an
Rousseau denken, der schon sagte: "Die Freiheit eines Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will."
- Und keinesfalls bestreitet Smith den Einfluss von Erziehung und kultureller Prägung auf die Verfeinerung von Gehirnfunktionen.
Mir würden noch viele Punkte einfallen zu dieser Diskussion, aber hier mache ich mal einfach einen Schnitt.
Nachtrag. Sei nett zum Kind, das nützt seinen Genen ;)
Und wer sich wirklich für das Thema Genetische Psychologie interessiert, der kann sich hier auch noch diesen Artikel durchlesen: Genetische-Psychologie (pdf, 1,203 KB)
june - am Mittwoch, 18. Februar 2009, 17:16 - Rubrik: querverweise
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Was vormals "die Natur" war, das ist wohl heute die Genetik, die Kraft, die bestimmt, wie Menschen zu sein haben, wofür sie bestimmt sind.
"Die Natur", besser "das Widernatürliche" war es, der über Generationen hinweg Frauen es zu verdanken hatten, dass sie "behandelt" wurden, psychiatrisiert, eingesperrt, manchmal sogar zu Tode gefoltert.
Frauen, die sich ihrer Rolle widersetzten, zu sexuell aktive Frauen ebenso wie "frigide" Frauen, erst recht geniale Frauen.
Vorbestimmtes Schicksal, natürlich/genetisch bedingt - Frau sein "von Männern nicht für voll genommen werden", nicht einparken können, nur als Flickmaterial in sozialen Beziehungen zu gebrauchen, ... die Zuschreibungen sind uralt, da ist nichts Neues, nichts Spannendes. Alles beim Alten, nur heute eben durch eine neue Wissenschaft abermals abgesichert, die Genetik, die derzeit vermutlich noch spekulativste Wissenschaft, die sich finden lässt. Egal, sie zementiert ein, dass sein muss was sein soll.
All diese (viel zu wenigen) genialen Frauen, deren Schicksal festgehalten wurde (Literaturliste auf Anfrage bei mir erhältlich), die in vielen Fällen zu Tode gequält wurden im krampfhaften Versuch sie von ihrer "Widernatürlichkeit" zu "heilen" - logisch weitergedacht litten sie nach heutigen Maßstäben wohl an einem Gendefekt.
Ach ist das beruhigend zu wissen.
Nein, bitte lasst mich aus mit diesem Thema. Ich streite ja nicht ab, dass unsere Erbanlagen uns prägen, aber was uns zum Menschen macht ist die Freiheit dieser Disposition nicht zwangsläufig ausgeliefert zu sein. Und bevor wir uns wieder darauf konzentrieren, was denn "die Natur" "der Frau" so verordnet hätte, lasst es uns endlich feiern, dass wir erstmals in einer Zeit leben, in der wir die Möglichkeit haben herauszufinden, was wir wollen und können.
Wer eine Entschuldigung für sich braucht, warum ein neuer, noch kaum betretener Weg nicht beschritten werden soll, am besten nicht einmal (an)gedacht werden soll, die/der darf sich ja eh ein hübsches Bild einer DNA-Sequenz in das Winkerl hängen, in dem früher noch ein Kreuz hing und das Kerzerl, das darunter brannte, nicht ausgehen durfte.
Wir haben schließlich alle unsere Schwächen.
"Die Natur", besser "das Widernatürliche" war es, der über Generationen hinweg Frauen es zu verdanken hatten, dass sie "behandelt" wurden, psychiatrisiert, eingesperrt, manchmal sogar zu Tode gefoltert.
Frauen, die sich ihrer Rolle widersetzten, zu sexuell aktive Frauen ebenso wie "frigide" Frauen, erst recht geniale Frauen.
Vorbestimmtes Schicksal, natürlich/genetisch bedingt - Frau sein "von Männern nicht für voll genommen werden", nicht einparken können, nur als Flickmaterial in sozialen Beziehungen zu gebrauchen, ... die Zuschreibungen sind uralt, da ist nichts Neues, nichts Spannendes. Alles beim Alten, nur heute eben durch eine neue Wissenschaft abermals abgesichert, die Genetik, die derzeit vermutlich noch spekulativste Wissenschaft, die sich finden lässt. Egal, sie zementiert ein, dass sein muss was sein soll.
All diese (viel zu wenigen) genialen Frauen, deren Schicksal festgehalten wurde (Literaturliste auf Anfrage bei mir erhältlich), die in vielen Fällen zu Tode gequält wurden im krampfhaften Versuch sie von ihrer "Widernatürlichkeit" zu "heilen" - logisch weitergedacht litten sie nach heutigen Maßstäben wohl an einem Gendefekt.
Ach ist das beruhigend zu wissen.
Nein, bitte lasst mich aus mit diesem Thema. Ich streite ja nicht ab, dass unsere Erbanlagen uns prägen, aber was uns zum Menschen macht ist die Freiheit dieser Disposition nicht zwangsläufig ausgeliefert zu sein. Und bevor wir uns wieder darauf konzentrieren, was denn "die Natur" "der Frau" so verordnet hätte, lasst es uns endlich feiern, dass wir erstmals in einer Zeit leben, in der wir die Möglichkeit haben herauszufinden, was wir wollen und können.
Wer eine Entschuldigung für sich braucht, warum ein neuer, noch kaum betretener Weg nicht beschritten werden soll, am besten nicht einmal (an)gedacht werden soll, die/der darf sich ja eh ein hübsches Bild einer DNA-Sequenz in das Winkerl hängen, in dem früher noch ein Kreuz hing und das Kerzerl, das darunter brannte, nicht ausgehen durfte.
Wir haben schließlich alle unsere Schwächen.
june - am Dienstag, 17. Februar 2009, 21:49 - Rubrik: sodbrennen
H.'s Mails bleiben liegen, ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen, ihm zu antworten und mich schon gar nicht dazu durchringen, ihm die Wahrheit zu schreiben, wie ...
"Lieber H., es tut mir Leid, ich habe mich getäuscht, habe es mir wohl auch viel zu sehr gewünscht, aber da ist nichts, gar nichts, außer dass wir uns per Mail gut unterhalten haben. Du bist ein netter, attraktiver Mann, aber ich brauche nicht noch einen netten Menschen in meinem Leben. Ich könnte mir sogar vorstellen mit dir ins Bett zu gehen, in anderen Phasen als der jetzigen, aber ich brauche auch nicht noch einen Mann in meinem Leben, mit dem das halt in Betracht käme."
Ich fühle mich furchtbar schlecht.
Ich fühle mich schuldig.
"Lieber H., es tut mir Leid, ich habe mich getäuscht, habe es mir wohl auch viel zu sehr gewünscht, aber da ist nichts, gar nichts, außer dass wir uns per Mail gut unterhalten haben. Du bist ein netter, attraktiver Mann, aber ich brauche nicht noch einen netten Menschen in meinem Leben. Ich könnte mir sogar vorstellen mit dir ins Bett zu gehen, in anderen Phasen als der jetzigen, aber ich brauche auch nicht noch einen Mann in meinem Leben, mit dem das halt in Betracht käme."
Ich fühle mich furchtbar schlecht.
Ich fühle mich schuldig.
june - am Dienstag, 17. Februar 2009, 20:14 - Rubrik: absolute schwachstellen
H. ist begeistert von unserem Treffen und will das so bald wie möglich wiederholen.
Wie sag ich's ihm bloß?
Liebe Güte wiesehr ich das hasse.
Wie sag ich's ihm bloß?
Liebe Güte wiesehr ich das hasse.
june - am Dienstag, 17. Februar 2009, 00:03 - Rubrik: absolute schwachstellen
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die Diskussion zu Jörg Haider gerade eben auf ATV.
june - am Montag, 16. Februar 2009, 23:13
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neben meinem Bett, auf dem Couchtisch derzeit zu finden:


und noch einige mehr, wie auch immer noch "Die Masken der Sexualität" von Camille Paglia, "Liebe als Passion" von Luhmann, "Das Unbehagen der Geschlechter" von Butler, "Die Lust am Text" von Barthes ...
Neue Bücher, Bücher zum Wiederlesen, auch solche Bücher, durch die frau sich immer wieder versucht zu quälen.
Und ich merke immer mehr, wie mir der Austausch fehlt.
Dieses gemeinsame Themen vertiefen, auch Streiten darüber, kleine Machtspielchen im Bereich der von mir so geliebten Hirnwixereien.
Gedanken geschenkt bekommen. Schöne und unbequeme. Ich finde das so unglaublich erotisch, so erotisierend, ein Tanz der Gedanken, der zusehends intimer wird.
Worte wie Berührungen, aufweckend, aufregend, manchmal auch Widerstand erzeugend. Das Gefühl, dass seine Gedanken die meinen penetrieren, mit ihnen verschmelzen, Neues hervorbringen, nicht immer ohne Widerstand, nicht immer spielerisch, manchmal auch mehr im Kampf als im Tanz.
Ich habe mich schon lange nicht mehr sosehr danach gesehnt.




und noch einige mehr, wie auch immer noch "Die Masken der Sexualität" von Camille Paglia, "Liebe als Passion" von Luhmann, "Das Unbehagen der Geschlechter" von Butler, "Die Lust am Text" von Barthes ...
Neue Bücher, Bücher zum Wiederlesen, auch solche Bücher, durch die frau sich immer wieder versucht zu quälen.
Und ich merke immer mehr, wie mir der Austausch fehlt.
Dieses gemeinsame Themen vertiefen, auch Streiten darüber, kleine Machtspielchen im Bereich der von mir so geliebten Hirnwixereien.
Gedanken geschenkt bekommen. Schöne und unbequeme. Ich finde das so unglaublich erotisch, so erotisierend, ein Tanz der Gedanken, der zusehends intimer wird.
Worte wie Berührungen, aufweckend, aufregend, manchmal auch Widerstand erzeugend. Das Gefühl, dass seine Gedanken die meinen penetrieren, mit ihnen verschmelzen, Neues hervorbringen, nicht immer ohne Widerstand, nicht immer spielerisch, manchmal auch mehr im Kampf als im Tanz.
Ich habe mich schon lange nicht mehr sosehr danach gesehnt.
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"ich wehre 3 tage in wien auf der messe und habe zeit auch für dich von 20 bis 22 ich gehe gerne gut aus essen und sex tarf ja nicht fehlen und wie sihd es bei dir aus????
BIS
BALT"
Oh ja, bittebittebitte - wann und wo? Das ist genau meine Kragenweite Süßer - und wohl der Traum fast jeder Frau. :)))
Es wird immer schräger, hat echtes Suchtpotenzial. :)
BIS
BALT"
Oh ja, bittebittebitte - wann und wo? Das ist genau meine Kragenweite Süßer - und wohl der Traum fast jeder Frau. :)))
Es wird immer schräger, hat echtes Suchtpotenzial. :)
june - am Sonntag, 15. Februar 2009, 18:25 - Rubrik: unglaubliches
"Sobald Psyche existiert, spricht und entfaltet sie sich nur in der Liebe." schreibt Julia Kristeva in "Geschichten von der Liebe".
Und es ist ein wunderbarer Bogen, den sie spannt, von Platon bis Freud zwischen "Liebeswahn" und "schändlicher Manie", des "in den Falten des Seins und des Logos Verborgenen".
Seit diesem ernüchternden Treffen mit H. versuche ich also wieder all das, das mich nicht loslässt, vom Bauch in den Kopf zu bringen in der Hoffnung, das würde den Körper zum Schweigen bringen.
Und es ist auch nicht der Körper, der nach Berührung schreit, in ihm manifestiert sich die Sehnsucht der Seele, die Sehnsucht nach dem Einen, der fähig ist die Barriere der Haut zu durchdringen und das tiefste Innerste zu berühren, für Momente zu befreien.
Alles Andere ist schal, schlägt Wunden, entwürdigt.
Der Ekel vor mir selbst hat gerade wieder von mir Besitz ergriffen.
Und es ist ein wunderbarer Bogen, den sie spannt, von Platon bis Freud zwischen "Liebeswahn" und "schändlicher Manie", des "in den Falten des Seins und des Logos Verborgenen".
Seit diesem ernüchternden Treffen mit H. versuche ich also wieder all das, das mich nicht loslässt, vom Bauch in den Kopf zu bringen in der Hoffnung, das würde den Körper zum Schweigen bringen.
Und es ist auch nicht der Körper, der nach Berührung schreit, in ihm manifestiert sich die Sehnsucht der Seele, die Sehnsucht nach dem Einen, der fähig ist die Barriere der Haut zu durchdringen und das tiefste Innerste zu berühren, für Momente zu befreien.
Alles Andere ist schal, schlägt Wunden, entwürdigt.
Der Ekel vor mir selbst hat gerade wieder von mir Besitz ergriffen.
june - am Sonntag, 15. Februar 2009, 15:35 - Rubrik: sodbrennen
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
9 1/2 Wochen - meine Güte wie lange ist das her, dass ich diesen Film gesehen habe ...
june - am Samstag, 14. Februar 2009, 20:26 - Rubrik: querverweise
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
dieses Porträt von Thomas Bernhard. Großartige Interviews. Großartige Aussagen, das wären schöne Zitate, um damit zu arbeiten.
june - am Dienstag, 10. Februar 2009, 00:00 - Rubrik: querverweise